HSG Schönbuch 3 – TV Rottenburg 29:18 (13:7)

+++ “UNCHAIN MY HARZ” +++

TVR mit deutlicher Niederlage im Topspiel

Die Fahrt nach Holzgerlingen traten die Männer des TV Rottenburg, die sich gegen Spitzenreiter HSG Schönbuch messen durften, mit gemischten Gefühlen an. Zwar holte man sich aus dem Kantersieg vor den Faschingsferien enormes Selbstvertrauen und kletterte wieder auf Tabellenrang zwei, doch die Tatsache, dass in der Schönbuchhalle mit Harz gespielt wird, machte aus den Domstädtern, die bekanntlich nicht mit Harz trainieren dürfen, einmal mehr klare Außenseiter.

So war es auch kaum verwunderlich, dass die TVR-Herren erst in der 6. Spielminute zu ihrem ersten Treffer kamen (2:1), nachdem die ersten drei Angriffe mit Fahrkarten abgeschlossen wurden.

Der zweite Treffer zum 6:2 erfolgte in der 10. Minute. Auch hier waren zahlreiche Fehlwürfe, aber auch technische Fehler vorausgegangen. Dass die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt auch nur erst sechs Treffer verzeichnen konnten, war der guten Abwehrarbeit mitsamt dem wieder einmal sehr aufmerksamen und reaktionsschnellen Torwart Henry Bauer zu verdanken.

Dennoch ging die mangelhafte Chancenverwertung im Angriff weiter und so dauerte es ganze zehn Minuten, ehe Julian Menke mit dem 9:3 (20.) den dritten Treffer für seine Mannschaft erzielte. Das hatte jetzt fast schon etwas von Slapstick, wobei HSG-Torwart André Puskeiler auch einen erheblichen Anteil an Rottenburgs schlechter Torausbeute hatte.

Immerhin hielten die TVR-Herren diesen Sechs-Tore-Rückstand bis zum Pausenpfiff und konnten sich beim Stande von 13:7 in der Kabine neu sammeln. Wie schon in den vorigen beiden Auswärtsspielen, zeigten auch diesmal die Rottenburger eine ansprechende Leistung mit teilweise überlegt und überragend herausgespielten Torchancen. Allein das ungewohnte Harz am Ball verhinderte zu oft, dass selbiger da hinflog, wo er sollte.

Nach Wiederanpfiff bauten die Gastgeber durch Jannis Tomaschkos Treffer zum 15:8 (32.) den Abstand weiter aus. Wieso Tomaschko zwanzig Sekunden später nicht vom Platz flog, nachdem er den sich im Tempogegenstoß befindenden Norman Broß wortwörtlich von den Beinen holte, hinterließ bei allen Anwesenden in der Halle ein großes Fragezeichen.

Die Gäste ließen sich davon jedoch nicht irritieren und setzten zur Aufholjagd an. Beim 15:11 (35.) betrug der Rückstand nur noch vier Tore. Und auch beim 16:12 (36.) konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der TVR Gaspedal und Visier neu eingestellt hatte und im Begriff war, das Spiel noch einmal spannend zu gestalten.

Allerdings war dies nur ein kurzes Aufflammen! Denn wie bereits in der ersten Halbzeit, brachten die Gäste für die nächsten dreizehn (13!) Minuten keinen Ball ins Tor. Sie erlaubten sich entweder technische Fehler oder rannten gegen eine Wand namens André Puskeiler. Der Torwart der HSG hatte sich längst in die Köpfe seiner Gegner eingeschlichen und war zur schier unüberwindlichen Mauer geworden. Dessen Vorderleute trafen währenddessen ein ums andere Mal – genauer: zehnmal!

Mit seinem verwandelten Strafwurf zum 22:13 (49.) beendete Eric Broß die Torflaute seiner Mannschaft. Klar, das Spiel war entschieden, doch trotz Frust und Resignation gaben die Jungs vom Neckar nicht auf. Zwar wuchs der Abstand beim 27:15 (56.) auf zwölf Tore, doch zeigten die TVR-Herren, dass sie ein hervorragendes, weil schnelles Umschaltspiel beherrschen und rannten einen Konter nach dem anderen – leider zu oft mit dem bereits erwähnten Ausgang.

Somit gelang es den Domstädtern nicht mehr, das Ergebnis auf unter zehn Tore zu drücken, sodass nach Spielende ein 29:18 auf der Anzeigentafel leuchtete.

Fazit:

Aus dem vermeintlichen Spitzenspiel wurde eine einseitige Partie, die mit einer Elf-Tore-Klatsche endete. Wenn es kommenden Samstag nach Mössingen geht, wo man ebenfalls harzen darf, wird man den Fokus wohl eher auf eine noch bessere Abwehrarbeit setzen müssen.

Es spielten:

Henry Bauer, Paul Löffler [beide TW], Erik Broß [7/6], Normann Broß [6/1], Julian Menke [3], Johannes Neu [1], John Vollmer [1], Leo Bürkle, Henning Goerke, Nick Heberle, Johannes Merkle, Max Schumacher, Florentin Stemmler, Elias Ulmer

Trainer:

Paul Löffler, Debbie Burton

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