Spielbericht Herren: TV 1861 Rottenburg – TV Großengstingen 35:19 (20:10)

+++ Rottenburg im Höhenflug +++

TVR-Herren mit höchstem Heimsieg seit einem Jahr

Aus Sicht der Gäste hätte die Reise von der Alb an den Neckar nicht schlimmer sein können. Nachdem quasi der komplette Rückraum nicht zur Verfügung stand und sie mit einem ersatzgeschwächten Kader von nur elf Mann antreten mussten, bekamen sie von ihren Gastgebern auch noch eine ordentliche Packung mit auf den Heimweg.

Der TV Rottenburg wiederum zeigte sich gnadenlos und bot in der Volksbank Arena eine geradezu abgehobene Flugshow, bei der die etwa 80 Zuschauer in Verzückung gerieten und sich bei ihrer Mannschaft mit Standing Ovations für das Spektakel bedankten.

Dabei hielten die Lilahemden bis zum 8:6 (9.) noch gut mit. Doch dann konnten sich die Hausherren mit einem Fünf-Tore-Lauf auf 13:6 (19.) deutlich absetzen. Die konzentrierte und konsequent agierende Abwehr kam immer häufiger in Ballbesitz und schloss diesen mit Tempogegenstößen effektiv ab. Einmal mehr war es Erik Broß, der unermüdlich die Sprints antrat und ohne Gnade einnetzte.

Darüber hinaus zeigte Torwart Henry Bauer wieder einmal, dass sich seine Vorderleute auf ihn verlassen können. Sein Einsatz war eher fraglich, da er sich im Training eine leichte Kapselverletzung am Finger zuzog. Dank ausreichend Tape konnte er mit zahlreichen Paraden, darunter auch zwei gehaltene Strafwürfe, glänzen.

Der TVR ließ nicht locker und baute die Führung bis zur Halbzeitpause auf 20:10 (30.) aus. Eigentlich war hier die Messe schon gelesen. Die Rottenburger Überlegenheit in Sachen Tempo und Trefferquote schlug sich im Zwischenergebnis deutlich nieder.

Nach dem Seitenwechsel bekam Paul Löffler erstmals in dieser Saison die Gelegenheit zu zeigen, dass er das Torwartspiel noch lange nicht verlernt hat. Löffler war als Mitglied des Trainerstabs bis dahin immer auserkoren, die Mannschaftsbetreuung zu übernehmen und durfte sich nun mal wieder das Torwart-Trikot überstreifen.

Dass es dem TV Großengstingen dann gelang, beim 25:19 (48.) wieder auf sechs Tore heranzukommen, war weniger Löffler anzurechnen, im Gegenteil: Auch er glänzte wie sein Kollege Bauer zuvor mit zahlreichen Paraden und mit bis dahin ebenfalls zwei abgewehrten 7-Metern. Es war der Kampfmoral der Gäste geschuldet, die sich der drohenden Klatsche vehement, manchmal überhart, entgegenstemmten. Die Hausherren mussten sich auf die neue Spielweise erst einstellen, bewiesen aber ausreichend Geduld und gerieten nicht in Panik.

Die Geduld zahlte sich aus, denn offensichtlich mussten die nicht nur zahlenmäßig unterlegenen Gäste dem harten Kampf nun Tribut zollen. Dieses 25:19 war nämlich gleichzeitig auch der letzte Gegentreffer, den der TVR hinnehmen musste. Danach nagelte Löffler für die restlichen zwölf Spielminuten sein Tor zu, während seine Vorderleute weitere zehn Tore zum Endstand zum 35:19 erzielten. Löffler gewann danach die mannschaftsinterne Wahl zum MVP, obwohl sicherlich auch Zehn-Tore-Mann Erik Broß der Sombrero gut gestanden hätte.

Fazit:

Die Mannschaft ist intakt. Stimmung, Spielweise sowie mannschaftliche und individuelle Fähigkeiten lassen die Mannschaft oben schweben.

Es spielten:

Henry Bauer, Paul Löffler [beide TW], Erik Broß [10/2], Henning Goerke [5], Normann Broß [4], Florentin Stemmler [4], Leo Bürkle [3], Julian Menke [3], Johannes Neu [3/1], Max Schumacher [2], John Vollmer [1], Johannes Merkle, Elvin Schäfer, Jan Wellhäußer

Trainer:

Felix Dettling, Debbie Burton

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