TVR gewinnt das Kellerduell

Nach einer Negativserie von sieben Spielen in Folge, aus denen Rottenburgs Handballer lediglich einen Punkt holen konnten, waren diese als Vorletzter ans Tabellenende gerutscht und nahmen am Sonntagnachmittag das Schlusslicht aus Tübingen zum Lokalderby in Empfang. So war ein Sieg nicht nur fürs Prestige wichtig, sondern auch für das Überleben in der Kreisliga A.

Entsprechend konzentriert und engagiert gingen die Hausherren ans Werk und sorgten bereits nach acht Spielminuten mit dem 7:2 für eine deutliche Führung. Nach dem 8:3 (10.) nahmen die Gäste ihre erste Auszeit, um sich neu zu sortieren.

Mit der Umstellung der gegnerischen Abwehr taten sich die Männer um Trainer Jürgen Ulmer etwas schwer. Ballverluste im Angriff sowie unerklärliche Aussetzer in der Abwehr ließen den Vorsprung beim 9:7 (14.) auf gerade mal zwei Tore schmelzen. Näher ließen sie ihre Kontrahenten jedoch nicht herankommen – im Gegenteil: Nach dem 12:10 (20.) erhöhte der TVR wieder das Tempo und legte mit dem 16:11 (24.) einen gebührenden Abstand hin.

Doch nach dem Motto „Wie gewonnen, so zerronnen“ sorgte die Abwehr der Gastgeber beim 16:14 (27.) wieder für Kopfzerbrechen bei ihrem Trainer, indem sie vor allem auf außen Tür und Tor weit offenließ. Zum Glück und zur Freude der heimischen Zuschauer klappte es im Angriff besser, sodass mit Jeremias Maiers Treffer zum 18:14 (30.) ein aus Rottenburger Sicht einigermaßen zufriedenstellender Halbzeitstand auf der Anzeigentafel stand.

Nach dem Seitenwechsel kam zunächst die SG besser ins Spiel und verkürzte erneut auf zwei Tore zum 18:16 (33.). Fortan pendelte die Partie um diesen Abstand über 19:17 (34.) und 20:18 (36.) bis hin zum 21:19 (41.). Dann hatte TVR-Coach Ulmer genug und machte dies mittels Auszeit seinen Jungs auch deutlich. Er mahnte zu mehr Konzentration und forderte sowohl klarere Aktionen im Angriff als auch bessere Absprache in der Abwehr.

Als hätten die in Rot spielenden Hausherren diese Ansage gebraucht, zogen sie auf 25:19 (47.) davon. Es wirkte wie ein Brustlöser, der sie nun zum Teil wunderschöne und nahezu perfekte Spielzüge vortragen ließ. Selbst ein vergebener Strafwurf oder eine gegnerische Auszeit konnte den Siegeswillen der Domstädter nicht mehr aufhalten, sodass sie beim 26:20 (51.) und 28:22 (58.) bis hin zum 30:24 (59.) nichts mehr anbrennen ließen. Zum Schluss gelang den Gästen mit dem Endstand von 30:26 zwar noch ein wenig Ergebniskosmetik, doch änderte dies letztlich nichts an dem verdienten Heimsieg des TVR.

Fazit: Rein rechnerisch ist der Ligaverbleib noch nicht unter Dach und Fach, doch dieser Sieg stimmt hoffnungsvoll, denn er war auf dem Weg dahin äußerst wichtig. Er stimmt leider auch etwas wehmütig, denn es war das vorerst letzte Spiel von Jeremias Maier für den TV Rottenburg. Aus beruflichen Gründen zieht es ihn in die Ferne. Somit wird die Mannschaft für den Rest dieser Spielzeit und darüber hinaus ohne ihn auskommen müssen. Mach’s Gut Jere!

Es spielten: Paul Löffler und Arne Lorch (beide TW), Jeremias Maier (7), Norman Broß (6), Felix Dettling (6/3), Erik Broß (3), John Vollmer (3), Julian Menke (2), Johannes Neu (2), Jan Wellhäußer (1), Lasse Bilger, Henning Goerke, Johannes Merkle, Florentin Stemmler