Spielbericht Herren: TV Rottenburg – SKV Rutesheim 34:14 (12:6)

Kantersieg

TVR-Herren zuhause weiterhin ungeschlagen

Im Gegensatz zum Spiel bei der HSG Schönbuch eine Woche zuvor trat der TVR diesmal mit voller Bank an. Auch Jeremias Maier war wieder mir an Bord, der nicht nur als mittlerweile unverzichtbarer Regisseur auf der Mitte seine Geschicke leitet, sondern auch als Vollstrecker glänzt. Mit vierzehn (14!) Treffern war er an diesem Abend unangefochtener Topscorer, wobei er allein acht Tore in der letzten Viertelstunde erzielte, als die Gegner dem Rottenburger Tempospiel längst nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Doch der Reihe nach.

Die Partie begann recht zäh. Zwar legten die Hausherren bereits in der ersten Spielminute das 1:0 hin, doch vergaben sie im Anschluss unter anderem zwei Strafwürfe in Folge, sodass das 2:0 (7.) lange auf sich warten ließ. Rottenburgs Abwehr hatte mit den anfänglichen Angriffsbemühungen der Gäste wenig Mühe. Kam dann doch einmal ein Ball aufs Tor, wurde dieser von Arne Lorch glänzend pariert. Lorch durfte aufgrund seiner Trainingsleistungen beginnen, hatte aber mit Paul Löffler und Henry Bauer gleich zwei weitere Kollegen auf der Bank, die für den Fall der Fälle einspringen würden.

Nachdem die Angriffe auf beiden Seiten weiterhin erfolglos verliefen, fiel Rutesheims erster Treffer zum 2:1 in der 10. Minute. Man musste als Zuschauer schon genau hinsehen und konnte dennoch nicht eindeutig die Frage klären, ob die Jungs auf der Platte nicht wollten oder nicht konnten.

Die Antwort gab dann Jeremias Maier, der mit seinen Treffern zum 4:1 (12.), 5:2 (15.) und 6:2 (17.) seine Mannschaft nach vorne brachte. Als dann Johannes Merkle das 7:3 (18.) markierte, sah sich Rutesheims Spielertrainer Fabian Weber gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Allerdings vermochte die kurze Verschnaufpause den Flow der Gastgeber nur ein wenig zu aufzuhalten, sodass der Abstand zwischen dem 8:3 (19.) und dem 10:5 (22.) zunächst konstant blieb.

Inzwischen stand Jungtalent Henry Bauer im Tor für den gut haltenden Arne Lorch, der sich eine frühzeitige Pause verdient hatte. Bauer fügte sich nahtlos an die Leistungen seines Vorgängers an und hielt wie dieser unter anderem auch einen Siebenmeter.

Mit dem Halbzeitstand von 12:6 wurde zwar ein beruhigendes, allerdings nicht zufriedenstellendes Polster erarbeitet. Mit mehr Konsequenz und Konzentration im Abschluss hätte der Abstand längst zweistellig sein können.

Für die zweite Hälfte musste die Devise „Attacke“ lauten. Über hohes Tempo mit schnellem Umschaltspiel sowie einer aufmerksamen und konsequenten Abwehr sollte versucht werden, den Gegner mit seinen eingeschränkten Wechselmöglichkeiten (10 Feldspieler, 1 Torwart) konditionell zu bezwingen.

Tatsächlich konnte sich der TVR nach dem Seitenwechsel zunächst aber nur spärlich weiter absetzen. Über 13:6 (33.) kamen die Domstädter beim 15:8 (38.) nicht wirklich voran. Und mal ehrlich: 15 Treffer nach knapp 40 Minuten ist für eine Männerbegegnung, auch in der Kreisliga, eher ein Armutszeugnis.

Dieser Gedanke muss irgendwie auch durch die Köpfe TVR-Herren geschossen sein, denn mit dem 18:8 (42.) schraubten sie im Handumdrehen den Vorsprung auf zehn. Jetzt war den Gästen deren schmale Bank und den damit verbundenen Mangel an Auswechselmöglichkeiten anzumerken. Selbst eine weitere Auszeit aufseiten der SKV konnte nicht verhindern, dass der Tank auf Reserve stand.

Johannes Merkles Treffer zum 20:10 (44.) war dann die endgültige Vorentscheidung der Partie. Die Tankanzeige bei den Gästen stand nun bei null und die Hausherren nutzten dies konsequent mit neun weiteren Treffern in Folge zum zwischenzeitlichen 29:10 (52.). Sieben dieser zehn Treffer waren Tempogegenstöße, die natürlich auch beim TVR ein paar Körner kosteten. So fanden die Gäste noch einmal drei Tropfen Sprit und verkürzten mit dem 29:13 (55.) etwas den Abstand. Doch prompt erwiderten die Hausherren mit einem Fünf-Tore-Lauf zum 34:13 (60.). Der letzte Treffer blieb dann der SKV wenige Sekunden vor der Schlusssirene zum Endstand von 34:14 vergönnt.

Fazit: Der TVR hat einmal mehr bewiesen, dass über Sieg und Niederlage im Handball nicht nur Qualität, sondern auch Quantität entscheidet. Mit voll besetztem Kader gewinnt er vor allem in der zweiten Halbzeit die Oberhand. Bleibt zu hoffen, dass auch kommenden Samstag, wenn es auf die Schwäbische Alb zur zweiten Mannschaft des TV Großengstingen geht, alle Mann an Bord sind.

Es spielten: Henry Bauer, Paul Löffler, Arne Lorch (alle TW), Jeremias Maier [14], Julian Menke [4], Johannes Merkle [4], Erik Broß [3], Felix Dettling [2], Elvin Schäfer [2], John Vollmer [2], Henning Goerke [1], Florentin Stemmler [1], Jan Wellhäußer [1], Rainer Bohn

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